Wenn ich mol gestorbn wurn bi

Wenn ich dann emol gestorbn worn bi,
Ihr kennt mr's fei glaabn.
Warn se alle hie zim Friedhuf zieh,
Ihr ward's schu erlaabn.
Fier'n Grobstaa reicht is Gald zwar net,
Wär gar ze fett, wenn ich en hätt.
War all mei Laabtog bluß e armer Maa,
War wirklich net gut dra.

Guckt när hie, war do net alles kimmt,
Sich eistellt on mein'm Grob
Kurt, Annl, Ger un Dieter Abschied nimmt,
Dr Walt, dr Schwamme-Rob
Wimmeln sich un timmeln sich
Un limmeln sich rim.
Wenn ner net ball Ruh nei bringt,
Bringt dr mich e zweets mol im.

Haamit, warst mr fei net immer trei,
Ho manichsmol geklogt
Mit Bosheit, Trug un aa Verräterei,
Wurd' ich oft geplogt.
Nu spielt fier mich am End,
Ne Trauerband, die kaaner kennt
Kost 'nu als stiller Held,
Kenn Amt meh teiers Geld.

Gar viel Freinde hot' ich wahrlich net,
Log monichsmol allaa
Nachts un togsieber erschepft im Bett,
Kam net uff de Baa
Geschieht'n raacht, dam Dummerlack,
Dam Lästersack, dam Schobernack
Aus dam konnt' duch vu vurnherei nischt wern,
Musst ich mir oft ahern.

Arst de Arbit, dann's ersparte Gald
Habn se mr dreist gestuhln
Un de Huffning uff ne bessre Walt,
Dr Teifl sull se huln
Mecht noch mol aus'm Sarg raussteign,
Gieh ieber Leichn un eich noort zeign
E aantsches mol in mein'm verpfuschtn Laabn,
Eich uff de Frass aans gaabn.

Selbst dr Birchermeister kimmt vorbei, Hot lang drzu gebraucht.
All die Gahr noch su viel Streiterei,
Die uns ausgelaucht.
Hält er nu ne schiene Red',
E wingel spät, e Windl weht
Zim letztn Abschied Blume nuch
Un Draack soot nei ins Loch.

Drum gitt ehaam brauch eire Trauer net,
Kumm, lasst mich in Ruh'
Singt meine altn Lieder um de Wett',
Un ward drmit fruh
Duch pletzlich e Schar Igele
Mit Achhorn Horscht am Hiegele
Krabbeln haamlich-leis is Hangl rauf,
Sogn e letztes mol Glickauf.

Wenn ich mol gestorbn wurn bi

Wenn ich einmal gestorben worden bin,
Ihr könnt es mir ja glauben.
Werden sie alle hin zum Friedhof ziehen,
Ihr werdet es schon erleben.
Für einen Grabstein reicht das Geld zwar nicht,
Wäre wohl zu fett, wenn ich einen hätt'.
War all mein Lebtag nur ein armer Mann,
War wirklich nicht gut dran.

Schaut nur hin, wer da nicht alles kommt,
Sich einstellt an meinem Grab
Kurt, Annl, Ger und Dieter Abschied nimmt,
Der Walt, der Schwamme-Rob
Wimmeln sich und tummeln sich
Und lümmeln sich rum.
Wenn ihr nicht bald Ruhe rein bringt,
Bringt ihr mich ein zweites mal um.

Heimat, du warst mir aber nicht immer treu,
Habe so einige Male geklagt
Mit Bosheit, Trug und auch Verräterei
Wurde ich oft geplagt,
Nun spielt für mich am Ende
Eine Trauerband, die keiner kennt
Kostest nun als stiller Held
Keinem Amt mehr teures Geld.

Sehr viele Feunde hatte wahrlich nicht,
Lag öfters allein
Nachts und Tags erschöpft im Bett,
Kam nicht auf die Beine
Geschieht ihm recht, dem Dummen,
Dem Lästerer, dem Schabernack
Aus dem konnte doch von vornherein nichts werden
, Musste ich mir oft anhören.

Erst die Arbeit, dann das ersparte Geld
Haben sie mir dreist gestohlen
Und die Hoffnung auf eine bessere Welt,
Der Teufel soll sie holen
Möchte noch einmal aus dem Sarg raussteigen
Gehe über Leichen und euch danach zeigen
Ein einziges mal in meinem verpfuschten Leben
Euch eins auf die Fresse geben.

Selbst der Bürgemeister kommt vorbei,
Hat lang dazu gebraucht
All die Jahre nach soviel Streiterei
Die uns ausgelaucht
Hält er nun eine schöne Rede
Ein wenig spät, ein Windchen weht
Zum letzten Abschied Blumen noch
Und viel Dreck hinein in das Loch

Darum geht nach Hause, brauch eure Trauer nicht
Kommt, lasst mich in Ruh'
Singt meine alten Lieder um die Wette
Und werdet damit froh
Doch plötzliche eine Schar Igelchen
Mit Eichhörnchen Horst am Hügelchen
Krabbeln heimlich leise das Hängchen herauf
Sagen ein letztes mal Glück Auf.